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"Dierkow" und ihre Schwestern.

                      Fakten und Bilder.

 

 

 

 

Im Zeitraum 1960 bis 1971 entstanden im VEB Schiffswerft „ Edgar Andre“  Magdeburg 13 Hafen- und Bugsierschlepper baugleichen Typs in drei Serien. Die Hauptdaten, wie Länge, Breite und Tiefgang blieben dabei bei allen Schiffen gleich, auch das äußere Erscheinungsbild erfuhr nur einige Modifizierungen, welche jedoch immer den Grundtyp erkennen ließen.

 

 Die wesentlichen Unterschiede der Serien zeigten sich in der Antriebstechnik. So verfügten beide Schiffe der ersten Serie, „Krummendorf“ und „Oldendorf“ über einen, durch eine Induktionskupplung mit dem dreiflügeligem Propeller verbundenen, 677 kW- Viertakt- Dieselmotor. Die zweite Serie umfasste die Schlepper „Peez“ und „Dierkow“, im Einsatz ab 1964. Hier kam eine dieselelektrische Antriebsanlage zur Verwendung, welche im Wesentlichen aus zwei Dieselgeneratoraggregaten mit je 355 kW Leistung, angetrieben von 590 PS Viertakt- Dieselmotoren, bestand. Als Fahrmotor diente ein 660 kW (800 kW, KB 60 min) GS – E-Motor. Die Tradition, den Schleppern dieses Typs die Namen von Orten im Umfeld Rostocks zu geben, wurde auch bei den Schiffen der dritten Serie beibehalten. Die vier für den VEB Lotsen- Bugsier und Bergungsreederei Rostock (später VEB Bagger- Bugsier und Bergungsreederei) gebauten Einheiten wurden auf „Rosenort“, „Langenort“, „Palmer Ort“ und „Darsser Ort“ getauft, die restlichen fünf Schlepper gingen nach Bulgarien (4) bzw. zum Fischkombinat Rostock(1). Bei dieser Serie kam ein 552 kW- Viertakt- Dieselmotor zum Einsatz, direkt auf den von einem schwenkbaren Düsenruder ummantelten Verstellpropeller arbeitend. Auch erhielten die Schiffe der Serie Langenort eine schlankere Form im Heckbereich.

Heck des Schleppers "Rosenort"( Serie "Langenort"). Erkennbar die schlankere Form des Heckbereiches..Foto Th.Backmann

 Aufgrund des höheren Abgasvolumens der beiden dieselelektrischen Schlepper „Dierkow“ und „Peez“ musste hier nach einiger Einsatzzeit die Konstruktion des Serienschornsteines in der Höhe verändert werden. Die dabei entstandene neue Abgasanlage beschied den beiden Schwestern ein schon von Weitem erkennbares Unterscheidungsmerkmal.              

 

Die veränderten Abgasanlagen der beiden dieselelektrischen Schlepper. Der direkte Vergleich lässt diverse Unterschiede erkennen, links "Dierkow", rechts "Peez".. Fotos Th.Backmann

Die Schwestern "Peez" und "Dierkow" beim gemeinsamen Drücken.

 Alle Schiffe dieser drei Serien bestachen nach meiner Überzeugung durch ihre elegante, harmonische Linienführung. Die ausgewogene Gestaltung von Deckshaus und Arbeitsbereich zeugt vom Können der Konstrukteure und deren Grundsatz, dass auch Arbeitsschiffe nicht nur nach zweckmäßigen Aspekten gebaut werden müssen. Auch zum Zeitpunkt der Außerdienststellung der Schlepper um 1990 wirkten sie weder altmodisch noch verschlissen und würden sicher auch noch heute neben den aktuellen modernen Schleppern zumindest optisch einen guten Eindruck hinterlassen.

"Peez" zum Zeitpunkt der Indienststellung. Der Schornstein entspricht noch der Serienausführung.

"Dierkow" schon mit neuem Schornstein,aber noch zum VEB Lotsen- Bugsier- und Bergungsreederei gehörend, erkennbar an der Schornsteinmarke. Am Haken der DSR- Frachter "Rosenort".

 

Die Schlepper "Langenort" (3.Serie) und "Dierkow" (2.Serie) liegen im Päckchen am Passagierkai Warnemünde, 1972.Der letzte mir bekannte Verbleib (2012) der "Langenort" ist Harlingen in den Niederlanden unter ihrem alten Namen..Foto Th.Backmann

"Dierkow" am Schlepperliegeplatz Warnemünde, 1972.. Foto Th.Backmann

Das Vorschiff der "DIerkow" mit Blick über den Neuen Strom zur Hohen Düne, 1972.. Foto Th.Backmann

Mit voller Fahrt zum Einsatz.

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"Dierkow" dreht den DSR- Frachter "Freital" auf der Wendeplatte.

"Krummendorf", ein Schlepper der ersten Serie.

Nochmals die "Krummendorf". Im Hintergrund das FDGB- Urlauberschiff "Fritz Heckert" und der Eisbrecher "Stephan Jantzen".Die "Krummendorf" wurde bereits 1983 in der DDR abgewrackt.

Die "Oldendorf" bugsiert mit der Schwester "Krummendorf" das FDGB-Urlauberschiff "Völkerfreundschaft". Der Schlepper ging in den neunziger Jahren nach St.Vincent/ Karibik.

Der Schlepper "Rosenort " arbeitet im damals noch gut belegtem Rostocker Überseehafen. 

"Peez ", "Oldendorf ", und "Darsser Ort " Ende der achtziger Jahre oder Anfang der neunziger Jahre. Die Aufbauten erfuhren bereits einige Umbauten (z.B.Positionslampen ), bei der "Oldendorf " wurde die gesamte Front des Brückenhauses "modernisiert ".

Der Schlepper "Darsser Ort " wurde im Jahr 2007 als "Loke-R " in Dänemark abgewrackt.

Schlepper "Palmer Ort ". Als man in den achtziger Jahren anfing, den Schiffsnamen auch mittschiffs groß anzubringen, schrieb man hier offensichtlich den Namen fälschlicherweise zusammen. Das Schiff ging als "Privateer " nach Kenia.

"Peez" hat am Alten Strom in Warnemünde festgemacht und wartet auf einen neuen Einsatz, 1972. Das Arbeitsdeck trägt noch die Spuren der letzten Assistenz (Bild unten).Der Schlepper "Peez" wurde im Jahr 1997 in den Niederlanden abgewrackt..FotosTh.Backmann

Schlepper "Rosenort" liegt an einem Pier in Wismar, April 2000 ! Wenig später ging der Schlepper nach Kroatien und verrrichtet dort im Hafen von Zadar als "Trapa" seinen Dienst.Foto Th.Backmann

Noch gehört der Schlepper "Rosenort" zur inzwischen privatisierten Bagger- Bugsier- und Bergungsreederei.April 2000.Foto Th.Backmann.

Die Schwesterschiffe "Peez" (vorn) und "Dierkow" Anfang der neunziger Jahre in Amsterdam. Die guten Jahre sind vorbei und beide Einheiten warten auf einen Verkauf oder die Verschrottung.

Eines der letzten Fotodokumente, welches die "Dierkow" noch einigermaßen erhalten zeigt. Das Schiff liegt auf dem Gelände einer Privatwerft aufgeklotzt , der Abbruch bis auf den entkernten Rumpf steht bevor. 1995 entsteht aus dem kläglichen Rest der Fun-Segler J.R:Tolkien.

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